Das seltsame Leben von Troy B.

von Redaktion

Der US-Amerikaner, der zwei Frauen in die Schlucht warf, macht keine Angaben zum Motiv

Schwangau – Sechs Tage nach dem Mord am Märchenschloss Neuschwanstein steht nun auch die Identität des Killers fest: Troy B. (30) aus Michigan (USA) soll erst Kelsey C. (22) in die 50 Meter tiefe Pöllatschlucht gestürzt, sich dann an ihrer Freundin Eva L. (†21) vergangen und diese dann ebenfalls hinabgeworfen haben. Sie starb.

Bis zum Sonntag wussten Troys Eltern offenbar nicht einmal, dass er nach Deutschland gereist war. Ein Reporter der „Bild“-Zeitung beobachtete zwei Streifenwagen des Sheriff’s Departement vor dem Haus der Mutter bei Detroit, als Polizisten offenbar die Nachricht überbrachten.

Troy B. machte nach seiner Festnahme in Bayern am Mittwochnachmittag zunächst keine Angaben. Nach einer Nacht auf der Füssener Wache wurde er am Donnerstag dem Haftrichter in Kempten vorgeführt, wo er Angaben zu seinen Motiven machte. Inhalte wurden jedoch nicht bekannt.

Aus der Vernehmung der wieder aus dem Unfallkrankenhaus Murnau entlassenen Kelsey C. wurde jedoch bekannt, dass B. die beiden jungen Frauen auf dem Weg zur Marienbrücke ansprach und ihnen einen besonders aufregenden Ausblick aufs Schloss abseits der für Selfies genutzten Brücke versprach. Zeugen sollen das Trio auf dem Weg ins unwegsame Gelände beobachtet haben.

Über den Tatverdächtigen ist kaum etwas aktenkundig. Lediglich ein Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung spucken die Datenbanken zu Troy B. aus. Es wurde jedoch im Jahr 2016 ohne Prozess eingestellt. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung lebte Troy B. zurückgezogen mit seinem Bruder in einem Haus in Lincoln Park (40 000 Einwohner). Laut Nachbarn waren beide oft wochenlang verreist, angeblich für die Arbeit auf texanischen Ölfeldern.

Aber es gibt kuriose Details zu seinem Leben: Troy B. soll seine Katze an einer Leine durch den Garten geführt. Vor vier Jahren reiste er mit seinem Bruder und seiner Schwester nach Japan, wie ein Foto auf Facebook beweist. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

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