Es ist ja verständlich, dass jeder Lehrer sein Fach für das wichtigste und Streichungen für unverantwortlich hält. Und ja, Englisch ist in der globalisierten Welt notwendig. Dennoch hat auch der Lehrerverbands-Chef Meidinger Recht: In der Grundschule gilt es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ob Englisch in den ersten Schulklassen dazu zählt, ist zumindest fraglich.
Jedenfalls ist in den 15 Jahren seit Beginn des Fremdsprachen-Unterrichts nicht gelungen, eine sinnvolle Verknüpfung der Grundschul-Lehrpläne für dieses Fach mit denen der weiterführenden Schulen zu schaffen – mit der Folge, dass in der 5. Klasse wieder bei Adam und Eva begonnen werden muss.
Überhaupt muss man feststellen, dass aus den sehr aufwendigen Schulstudien der vergangenen Jahre zu wenig bis gar keine Lehren gezogen werden. Es gibt immer eine Ausrede für die abnehmenden Leistungen der Schüler: Mal drückt Migrationshintergrund die Ergebnisse nach unten, mal Lernrückstände wegen Corona. Nur ja nichts verändern, das scheint die Devise zu sein. Wenn das alles ist, kann man sich die Studien künftig auch sparen – und jede Reformdiskussion einstellen.