Manching – Es war ein echter Coup: In der Nacht zum 22. November vergangenen Jahres stiegen Gangster in das Kelten Römer Museum in Manching ein und stahlen den 3,7 Kilogramm schweren, 2000 Jahre alten Kelten-Goldschatz – das Vorzeigeobjekt. Der Materialwert liegt bei einer Viertelmillion Euro, der ideelle Wert ist viel höher. Schließlich gelten die 1999 entdeckten 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit von 100 v. Chr. als größter Goldfund des vergangenen Jahrhunderts. Doch der Schatz, der zwei Jahrtausende auf dem Gelände des Manchinger Oppidums schlummerte, ist seit dem Einbruch weiter verschollen.
Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt weiter intensiv in dem Fall, der Durchbruch bleibt bislang aus. Die Politik versucht nun schon seit Monaten, einen anderen Weg, um den Schatz wieder zu bekommen. Ein Vorschlag wäre, die Belohnung über 20 000 Euro auf eine Höhe hochzuschrauben, die den Materialwert deutlich übersteigt. Der Zweckverband des Kelten Römer Museums hat nun beschlossen, unter dem Motto „Geld gegen Gold“ mit den Dieben über eine Rückgabe des Goldschatzes zu verhandeln. Geschäftsstellenleiter Andreas Ellgaß: „Wir können uns etwa vorstellen, dass ein privater Geldgeber sagt, er wolle unbedingt, dass der Schatz wieder öffentlich gezeigt wird.“ Es gehe also dabei rein um Spenden, um das Gold auszulösen. Ellgaß betont, „dass dafür keinesfalls Gelder aus öffentlicher Hand eingesetzt werden dürfen“.
Mittlerweile hat das Museum trotz Fehlen des Prunkstücks übrigens wieder geöffnet. MARKUS CHRISTANDL