Ähriges Tausendblatt ärgert Badegäste

von Redaktion

Schönwetter-Phase lässt die Wasserpflanzen im Eichsee sprießen – Auch andere Seen betroffen

Großweil – Zum Ärger der Badegäste wuchert im Eichsee im Kochler Moos derzeit das Ährige Tausendblatt ungewöhnlich stark. Der kleine Moorsee bei Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist maximal vier Meter tief – in dieser Umgebung wachsen die Wasserpflanzen bis an die Oberfläche. Der Bürgermeister von Großweil, Frank Bauer (Freie Wähler), hat zuletzt „viele Anfragen“ von Bürgern erhalten.

Der Eichsee ist in der Hinsicht kein Unikum, erklärt Robert Kapa vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim. „Gerade in diesem Jahr lässt sich an vielen Gewässern feststellen, dass das Wachstum der Wasserpflanzen bereits zum jetzigen Zeitpunkt sehr stark und sehr weit vorangeschritten ist“, erklärt Kapa. „Eine stabile Schönwetterphase“ über mehrere Wochen, lange Tage und eine rasche Wassererwärmung – „idealste Bedingungen für das Pflanzenwachstum“. Die nächsten Wochen müssen Badende wohl mit einem weiteren Zuwachs der Pflanzen rechnen. Kapa empfiehlt, die Entwicklung zu tolerieren und zu hoffen, dass die Situation im nächsten Jahr wieder erträglicher ist für die Badegäste. Von einer Mahd rät er aus gewässerökologischer Sicht unbedingt ab. Dabei könnten Feinsubstrate der Sohle aufgewirbelt und Nährstoffe aus dem Sediment freigesetzt werden, was eine Algenblüte begünstigen kann. Diese können die Badewasserqualität abrupt verschlechtern – aktuell ist sie einwandfrei. Was auch gegen eine Mahd spricht: Die Wasserpflanzen konkurrieren mit Algen, die „viel problematischer“ seien, und begrenzen deren Wachstum. Auch seien Wasserpflanzen Laichgründe für Fische und schützender Lebensraum für Jungfische und wirbellose Kleinlebewesen. ANTONIA REINDL

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