Ganz knapp am Schloss vorbei

von Redaktion

München – Nur wenn von einem Meteoritenfall auch Gesteinsmaterial erhalten ist, wird er offiziell anerkannt, heißt es beim Landesamt für Umwelt. Es gibt aber auch „glaubhafte Fälle“, bei denen bislang zwar kein Material gefunden wurde, es aber Aufzeichnungen gibt oder – wenn es sich um frühere Sichtungen handelt – glaubhafte Zeugen dokumentiert sind. Beispiele:

Stubenberg, 2016: Augenzeugen sahen eine Feuerkugel im Kreis Rottal-Inn, später finden Experten Gestein. Neuschwanstein, 2002: Mehrere Gesteinsbrocken bohrten sich mit gut 200 km/h in den Schnee. Ohne Gegenwind wären die Bruchstücke wohl direkt im Schloss Neuschwanstein eingeschlagen. Machtenstein, um 1956: Ein Landwirt fand einen außergewöhnlichen Stein auf einem Acker bei Dachau. Fast 60 Jahre später stellte sich das Trumm als Meteorit heraus. Untermässing, 1920: Zwei Brüder fanden den Meteoriten unter einer Fichte – der größte Meteorit Deutschlands. Er könnte vor 14 000 Jahren die Erde getroffen haben. Krähenberg, 1869: Der Klumpen landete in der damals bayerischen Pfalz – und die Pfälzer wollten ihn partout behalten. Ein Stück ging doch nach München, wo es im Krieg zerstört wurde. Schönenberg, 1846: Der mit acht Kilogramm größte Teil des Weltraum-Geschosses wurde im Krieg zerstört. Massing, 1803: Ein Steinmeteorit trifft das Rottal, 30 Kilometer von Marktl entfernt. Eichstätt, 1785: Ein 2,9 Kilo schwerer Brocken durchschlägt einen Stadel. Rodach, 1775: Während der Kartoffelernte saust ein Klumpen an einer Frau vorbei. Er ist 3,6 Kilo schwer. Mauerkirchen, 1768: Mit 21,3 Kilo der größte Steinmeteorit auf ehemals bayerischem Territorium. Kloster Schäftlarn, 1722: Während des Gebets wird den Mönchen angst und bange. Drei Steine mit 400 Gramm fallen aus den Wolken. caz/mc

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