Dachau: Missstände bei Burger King aufgedeckt

von Redaktion

Angestellte wohnen zusammengepfercht

Dachau – Schon zum vierten Mal haben RTL-Reporter verdeckt in Filialen der Fastfood-Kette Burger King recherchiert – darunter in der Filiale in Dachau. Donnerstagabend ging RTL mit Aufnahmen von versteckten Kameras auf Sendung und erhob schwere Vorwürfe gegen den Burger-Riesen. Vegetarische Produkte sollen im Fleischsud liegen und somit Etikettenschwindel begangen werden. Zudem soll gegen das Arbeitsgesetz verstoßen werden – wie zum Beispiel in Dachau.

Eine junge Angestellte soll hier mit einer weiteren Frau auf nur 15 Quadratmetern in einem Hotel in der Nähe der Filiale zusammenleben müssen – ein drittes Bett stünde offenbar bereit. Die Hotelkosten ziehe Burger King den Mitarbeitern vom Gehalt ab, berichtet RTL. Bei 1000 Euro Brutto-Monatsgehalt blieben der Angestellten dann nur rund 600 Euro brutto übrig.

Den Vorwurf, dass Mitarbeiter dadurch in großer Abhängigkeit zum Arbeitgeber stünden, weist die „R.O.I. Burger King Dachau GmbH & Co. KG“ von sich. Man unterstütze sie lediglich bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Laut ihrem Anwalt habe man mit dem Hotel in Dachau Sonderkonditionen ausgehandelt: „Da die Miete in der Regel im Voraus an den Vermieter zu zahlen ist, gewährt meine Mandantin im Bedarfsfall einen individuellen Lohnvorschuss für die fällige Miete. Dieser Lohnvorschuss wird anschließend im Rahmen der Lohnabrechnung berücksichtigt und mit dem Gehalt verrechnet.“

Nachdem RTL vergangenes Jahr ebenfalls verdeckt unterwegs war, musste Burger King etwa das „V-Label“ von vegetarischen und veganen Lebensmitteln von mehreren Produkten entfernen. Auch dieses Mal zeigen Kamerabilder, wie vegetarische Burger-Pattys in einem Behälter voll tierischem Sud liegen – und unter dem Siegel „pflanzenbasiert“ verkauft werden. Zudem sollen Behälter nicht wie vorgeschrieben weggeworfen, sondern mit neuen Haltezeiten-Etiketten weiter verkauft worden sein. Andere Aufnahmen zeigen, wie ein Mitarbeiter Packungen mit dem Mund öffnet oder ein anderer erst die Mülltonne und dann, ohne sich die Hände zu waschen, wieder Lebensmittel anfasst.  sco

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