Zwillinge vermiesen Blitzer-Geschäft

von Redaktion

Marktschellenberg – Raser haben Grund zur Freude: Seit Monaten stehen die Zwillinge Tobias und Markus Anzenberger aus Berchtesgaden mit beschrifteten Pappdeckeln an viel befahrenen Straßen und warnen vor Blitzern. Wer zu schnell dran ist, bremst. Verkehrsüberwachern sind bei der kuriosen Aktion die Hände gebunden.

Seit April gehen die beiden 40-jährigen Elektriker in ihrer Freizeit auf die Straße. An der B305 in Marktschellenberg, an der B20 oder mitten in Berchtesgaden. Die Pappdeckel – mit der Aufschrift „Ein Herz für Radarfallen“ – haben sie immer dabei. „Wenn wir von einem Blitzer erfahren, fahren wir hin“, sagt Tobias Anzenberger. Die Info stammt aus dem Radio oder einer WhatsApp-Gruppe mit hunderten Mitgliedern. „Natürlich ärgern wir damit die Behörden“, sagt Tobias Anzenberger. „Aber wir machen ja etwas Gutes, die Leute freut das“, sagt sein Bruder. „Wir warnen die Autofahrer ja nicht.“ Er lächelt verhalten – 16 Mal war er mit dem Schild „Ich bin für Radarfallen“ schon unterwegs.

Dass die beiden die Pappe immer hochhalten, hat einen Grund. „Die Schilder auf den Boden stellen dürfen wir nicht“, sagt Tobias Anzenberger. Stefan Scharf, Leiter der Polizeiinspektion Berchtesgaden, bestätigt das. Vor einem Blitzer zu warnen, sei grundsätzlich nicht verboten. Selbst, wenn da „Achtung, Blitzer“ stünde. Hauptsache man hält das Schild in der Hand. Alles andere wäre eine Ordnungswidrigkeit.  kp

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