Tierschützerin verhindert Welpenhandel

von Redaktion

Verkaufsaktion in Grafing gestoppt – Ermittlungen gegen 27-jährige Verkäuferin

Grafing – Tierschützerin Melanie Schmidt hat der Münchner Polizei geholfen, einen illegalen Verkauf von drei Welpen zu unterbinden. Sie hatte ein Inserat auf dem Portal Quoka entdeckt, das drei Dackelwelpen zum Verkauf anbot. Da die Hunde erst zwölf Wochen alt waren, vermutete die Tierschützerin, dass sie noch keinen vollständigen Tollwutschutz haben konnten. Auch der günstige Preis von etwa 400 Euro pro Welpe machte sie stutzig. „Bei seriösen Züchtern muss man für einen Dackelwelpen um die 1500 Euro zahlen“, berichtet sie. Deshalb vereinbarte sie für Sonntag einen Verkaufstermin in Grafing im Kreis Ebersberg und alarmierte anschließend die Polizei.

Ihr Verdacht bestätigte sich: Die Dackel sind illegal aus Ungarn nach Bayern gebracht worden. Auf diesem Weg umgehen die Verkäufer die Pflicht, den Hundenachwuchs gegen Tollwut zu impfen. Welpen aus dem Ausland dürfen erst ab einem Alter von 15 Wochen nach Deutschland gebracht werden. Die geretteten Dackel sind deutlich jünger. Sie kommen jetzt erst in ein impffähiges Alter. Die Verkäufer haben nicht nur gegen das Gesetz zum Schutz vor Tierseuchen verstoßen, ihnen wird auch illegaler Welpenhandel vorgeworfen. Gegen die 27-jährige Verkäuferin läuft nun ein Bußgeldverfahren.

Einer der drei Welpen war in einem sehr schlechten Zustand. Alle drei wurden ins Tierheim nach Riem gebracht und kamen dort zunächst auf die Quarantäne-Station.

Für Melanie Schmidt war es nicht der erste Einsatz gegen die Welpenmafia. Seit acht Jahren ist sie unermüdlich im Einsatz, um Tiere zu retten – und das mit großem Erfolg. Sie arbeitet immer mit der Polizei und den Behörden zusammen. „Man weiß nie so recht, was einen erwartet“, betont sie. Allen, die sich einen Hund zulegen wollen, rät die Tierschützerin, sich an ein Tierheim zu wenden. nah

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