Irlbach – Ein Bronzefund im Landkreis Straubing-Bogen belegt Verbindungen der Region mit Gegenden jenseits der Alpen, die bisher unbekannt waren. Bei einer Pressekonferenz in Irlbach hat der Kreisarchäologe Ludwig Husty die Bronzegefäße vorgestellt. Sie haben für den ostbayerischen Raum einen unschätzbaren Wert, heißt es in der Pressemitteilung.
Auf einem Acker bei Irlbach fand ein Spaziergänger im Herbst 2022 ein Bronzegefäß, eine Situla. Das Gefäß ist aufwendig verziert mit Menschen, mystischen Tieren, Wagenrennen und Boxkämpfern. „Ein Sensationsfund, wie es ihn so in Deutschland noch nicht gegeben hat“, sagt Walter Irlinger vom Landesamt für Denkmalpflege. Bei dem Fundort handelt sich um das Grab einer großen Persönlichkeit aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Die Archäologen gruben in diesem Frühjahr weitere Bronzegefäße aus: eine bronzene Schnabelkanne, zwei Bronzebecken, Keramik und einen goldenen Ring.
Eine Situla kam in der Toskana und in Kulturen der älteren Eisenzeit vor. Die Menschen bewahrten darin Wein oder Wasser auf. Vergleichbare Gefäße entdeckten Wissenschaftler in Slowenien und Oberitalien. Die Situla von Irlbach ist das erste Gefäß dieser Art, das in Deutschland gefunden wurde. ot