Benediktbeuern – Auf der Benediktenwand steht ein neues Gipfelkreuz. Mehr als 200 Benediktbeurer haben es am vergangenen Wochenende mit Muskelkraft aufgestellt. Auch Altbürgermeister Georg Rauchenberger war dabei. Der 73-Jährige war acht, als 1958 das letzte Kreuz auf den Gipfel getragen wurde. Jahrzehnte hatte es gehalten – nun musste ein Nachfolger her. Am Freitag sind die beiden großen Balken die erste Strecke mit Traktoren transportiert worden, berichtet Rauchenberger. Am frühen Samstagmorgen ging es dann zu Fuß weiter. Rund 180 freiwillige Helfer hatten die Organisatoren im Vorfeld zusammengetrommelt. „Gekommen sind dann über 200.“ Rauchenberger selbst hat beim Transport von Material und Verpflegung mitgeholfen. So zog der Trupp am heißesten Tag des Jahres Richtung Gipfel. „Schon am Mittag waren wir oben“, erzählt der 73-Jährige. Aufgestellt wurde das neue Kreuz aber erst am Sonntag.
„Die Stimmung war ganz ähnlich wie 1958“, erinnert sich Rauchenberger. Als das Kreuz stand, waren fast 300 Menschen auf dem Gipfel. Helfer, Zuschauer – aber auch ein paar Wanderer, die zufällig vorbeigekommen waren. Auf dem Berg und unten im Tal wurden jeweils drei Böllerschüsse abgefeuert. Dann hat die Musikkapelle einen Marsch gespielt. „Anschließend gab es ein kurzes Gebet, dann haben wir alle gemeinsam das Benediktenwand-Lied gesungen“, erzählt er. Ein erhebender Moment, den er nie vergessen wird, sagt er. Sebastian Rieger von der Feuerwehr ging es ähnlich. „In dem Moment hast einen Knödel im Hals“, sagte er gestern. Projekt-Koordinator Lorenz Kellner betonte, wie gut alles funktioniert habe. Es gab nicht die kleinste Verletzung. Unter den Zuschauern war am Sonntag auch ein Mann, der schon 1958 mitgeholfen hatte. Heute ist er 90 – und wollte sich diesen Augenblick auf keinen Fall entgehen lassen. KATRIN WOITSCH, PATRICK STAAR