Wegen Anfeindungen hat der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in der Metropolregion Nürnberg, Bülent Bayraktar, sein Amt niedergelegt. Auslöser dafür soll ein tätlicher Angriff am Flughafen Nürnberg gewesen sein: Ein Mann soll ihn als Landesverräter beleidigt haben und sein Bruder von diesem körperlich angegangen worden sein. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei Nürnberg ermittelt seit diesem Vorkommnis. Bülent Bayraktar schrieb auf Twitter, er sei immer wieder bedroht und beleidigt worden. „Leider hat die Dosis in letzter Zeit zugenommen, sodass ich und meine Familie uns nicht mehr sicher fühlen.“ Als Reaktion auf seinen Rücktritt wandte sich die Türkische Gemeinde Bayern an Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und beklagt, in der Stadt habe sich eine „toxische Atmosphäre entwickelt“, sodass sich liberal orientierte Gruppierungen nicht mehr sicher fühlten. Sie forderten den OB auf, mit der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg ein Gespräch zum Umgang mit türkischen Extremisten zu suchen.
In den vergangenen sechs Monaten sind laut Bundespolizei fast 11 000 Menschen unerlaubt nach Bayern eingereist. Damit waren es rund 500 Personen mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Bundesweit registrierten Beamte im gleichen Zeitraum rund 45 000 Menschen. Die meisten Fälle werden an der deutsch-österreich-ischen Grenze verzeichnet.