Michael Adam will’s noch mal wissen

von Redaktion

Gefallener Jung-Politstar kandidiert mit 38 Jahren erneut fürs Bürgermeister-Amt in Bodenmais

Bodenmais – Drei Worte machten den Lokalpolitiker Michael Adam 2008 bekannt: SPD-Mitglied, evangelisch, schwul. Trotz Vorurteilen gelang es dem 23-Jährigen damals, Bürgermeister in Bodenmais im Bayerischen Wald zu werden, drei Jahre später wurde er sogar Landrat von Regen – der jüngste in ganz Deutschland. Doch damals sorgte er nicht nur für positive Schlagzeilen. Er trat nicht mehr an und verschwand von der politischen Bühne – bis vorgestern Abend: Da gab der SPD-Ortsverein in Bodenmais bekannt, dass sich der mittlerweile 38-Jährige in seiner Heimatgemeinde Bodenmais wieder ums Bürgermeisteramt bemüht. Die Wahl findet am 8. Oktober gemeinsam mit der Landtagswahl statt. „Nachdem die Kandidatur bekannt gegeben wurde, stand das Telefon nicht mehr still“, erzählt Adam. „Ich habe wahnsinnig viel positives Feedback bekommen – vor allem im Ort, aber auch aus der Region und aus der Bayern-SPD. Das freut mich sehr, weil ich das so nicht erwartet hatte.“ Schließlich war er sechs Jahre lang bewusst von der Bildfläche verschwunden.

Die Jahre im Landratsamt hätten ihm damals nicht gutgetan, sagt er. „Einerseits verfügte ich mit damals 27 Jahren noch nicht über die emotionale Reife, mit dem Druck dieses Amtes umzugehen. Andererseits fehlten mir oft der unmittelbare Austausch mit Menschen und auch mein soziales Netzwerk in der Heimat.“ In der Folge seien ihm menschliche Fehler passiert – „die hinlänglich bekannt sind“. Adam hatte in dieser Zeit mit einer Affäre in seinem Dienstzimmer für einen Skandal gesorgt.

Die Gruppierung SPD/Unabhängige Bodenmaiser, für die Adam ins Rennen geht, freut sich „außerordentlich, dass er es macht“, heißt es in deren Mitteilung. Schließlich sei er maßgeblich daran beteiligt gewesen, die Marktgemeinde zwischen 2008 und 2011 aus einer schweren Krise zu führen. „Es hat Aufbruchsstimmung im Ort geherrscht.“ Michael Adam, der mittlerweile studiert hat (Staatswissenschaften) und dazu die Fortbildung zum Tourismusfachwirt bzw. Social Media Manager absolvierte, hat drei Gegenkandidaten. Er will hart arbeiten, um die Stimmen der Bodenmaiser zu gewinnen, kündigt er an. mc

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