Weyarn – Der Tod der drei Männer im Alter von 20, 27 und 28 Jahren beherrscht die Gespräche in der Gemeinde Weyarn im Kreis Miesbach. Die Verunglückten sind alteingesessen, im Dorf- und Vereinsleben aktiv. Und auch bei der Feuerwehr als „fleißige, zuverlässige und tatkräftige Kameraden und Freunde“ geschätzt, wie in einem Beitrag der Feuerwehr Weyarn auf Instagram zu lesen ist. „Im stillen Gedenken an unsere Kameraden“, steht dabei.
Der Tag des Sports, der am Wochenende mit allen Vereinen der Gemeinde stattfinden sollte, wurde abgesagt. Und in der Nachbargemeinde Valley überlegt der Trachtenverein, ob zum Gaufest, eigentlich der Pflichttermin der Brauchtumsvereine, ausgerückt wird. Einer der Toten war Mitglied im Trachtenverein. Vor allem die aktiven Mitglieder der Feuerwehren sind schwer getroffen, wie Kreisbrandrat Anton Riblinger berichtet. „Der Tod unserer drei Feuerwehrkameraden reißt ein tiefes Loch in unsere Feuerwehrfamilie. Alle drei waren engagierte, motivierte und höchst geschätzte Kameraden, die sich in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben. Das Unglück lässt uns alle tief bedrückt, fassungslos und traurig zurück.“
Ähnlich hatte sich zuvor Bürgermeister Leo Wöhr geäußert, der alle drei Männer kannte. Die Nachricht vom Tod der drei jungen Feuerwehrmänner habe den ganzen Ort in einen Schockzustand versetzt. Das zeigte sich bereits beim Einsatz. Als klar war, dass es sich bei den Vermissten um Kameraden handelte, wurde die Feuerwehr Weyarn sofort abgezogen und durch Kräfte der Feuerwehr Holzkirchen ersetzt.
Neben der tiefen Bestürzung ist der Tag nach dem tragischen Unglück von der Frage geprägt, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Wie sich mittlerweile herauskristallisiert, handelte es sich nicht um die Zuführung zu den Leitzachwerken – das dementieren auch die Stadtwerke München. Offenbar war es eine Regenwasserzisterne, die gereinigt werden sollte. Wie genau es dabei zum Tod der drei Männer kam, ist noch immer unklar. Zunehmend ist zu hören, dass die Männer Opfer der Faulgase geworden sind, die im mehrere Meter tiefen Schacht gestanden haben sollen. Dabei sollen sie das Bewusstsein verloren haben. Eine Theorie, die plausibel klingt, aber von offizieller Seite nicht kommentiert wird. Und das wird wohl auch noch längere Zeit so sein. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf Nachfrage mitteilt, wolle man erst die Ermittlungen der Kripo abwarten.