Bozen – Ein Millionencoup ist einer Räuberbande in Norditalien gelungen: Sie haben einen deutschen Juwelenhändler ausgeraubt, der gerade eine Kaffeepause machte.
Die Staatsanwaltschaft Bozen ermittelt in einem spektakulären Fall: Mehrere Männer haben den Kofferraum eines Autos aufgebrochen, in dem sich ein regelrechter Schatz befand: Juwelen im Wert von rund fünf Millionen Euro. Das berichten mehrere italienische Medien übereinstimmend.
Der Besitzer der Juwelen war ein deutscher Edelsteinhändler, der auf dem Rückweg von einer Schmuckmesse in Norditalien war, wo er seine Schätze dem Fachpublikum präsentiert hatte.
Auf dem Heimweg auf der Brennerautobahn legte der Mann vor wenigen Tagen eine Pause an der Autobahnraststätte Eisack Ost zwischen den Mautstellen Bozen Nord und der Ausfahrt Klausen/Gröden ein.
Der Händler sperrte das Auto ab, die Juwelen waren in einem Koffer im Kofferraum seines Autos eingesperrt. Der Juwelenhändler gönnte sich in der Raststätte einen Espresso – die Pause sollte nur ein paar Minuten dauern. Genau in diesem Moment schlugen die Gangster zu: Sie brachen mit roher Gewalt den Kofferraum auf, packten das Gepäckstück mit dem wertvollen Inhalt und türmten in einem Auto. Und um zu verhindern, dass der Juwelenhändler sie verfolgen kann, schnitten die Diebe, die den Raub offenbar akribisch geplant hatten, die Reifen seines Autos auf. Anscheinend hatten die Diebe den Juwelenhändler verfolgt und nur auf einen günstigen Moment gewartet, um dann zuschlagen zu können.
Einer der Täter konnte laut der Nachrichtenagentur Ansa anhand der Bilder von Überwachungskameras identifiziert und verhaftet werden. Nach seinen Komplizen wird noch gefahndet.
Derzeit prüfen die Ermittlungsbehörden die Kataloge des Händlers. Es wird überprüft, ob die gestohlenen Edelsteine zum Verkauf angeboten werden. Offen bleibt die Frage, warum der Juwelenhändler seine millionenschweren Preziosen in seinem Auto verstaute. Es gibt auf Werttransporte dieser Art spezialisierte Unternehmen, die Edelsteine in per GPS überwachten Panzerlimousinen transportieren. J. WELTE