München – An Bayerns Schulen entscheiden sich immer mehr Schüler für das Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht. Zwischen dem Schuljahr 2018/19 (16 265) und dem jetzt ausgelaufenen Jahr sei die Zahl der Schüler von 16 265 auf nunmehr 19 414 gestiegen (um 19 Prozent), teilte das Kultusministerium mit. Im selben Betrachtungszeitraum sei auch die Zahl der Schulen, in denen der Unterricht wählbar ist, um gut zehn Prozent von 351 auf 387 sowie die Zahl der Lehrkräfte um knapp 25 Prozent von 110 auf 137 gestiegen. „Die steigenden Zahlen zeigen, dass der Islamische Unterricht in seinem jetzigen Konzept von Eltern und Schülern sehr gern angenommen wird“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (FW). Der Islamische Unterricht sei als reguläres Wahlpflichtfach nun seit zwei Schuljahren gut gestartet.
2021 hatte der Landtag die Überführung des bisherigen landesweiten Modellversuchs in ein reguläres Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht gebilligt. Wählbar war es zunächst an rund 370 Schulen, insbesondere für Schüler muslimischen Glaubens – und zwar statt Religionslehre und neben Ethik. Es handelt sich explizit um ein staatliches Angebot, bei dem staatliche Lehrkräfte in deutscher Sprache Wissen über die islamische Religion sowie eine grundlegende Werteorientierung „im Geiste der Werteordnung des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung“ vermitteln sollen.