Garmisch-Partenkirchen – Das Traumwetter lockt zahlreiche Ausflügler in die Berge. Für die Bergwacht bedeutet das zahlreiche Einsätze – auch weil immer wieder Gewitter aufziehen.
Die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen musste am langen Wochenende von Samstag bis Dienstag insgesamt 22 Mal ausrücken. Die Schwierigkeitsstufe variierte von alpin banal bis hoch anspruchsvoll. Allein am Sonntag gab es zwölf Einsätze. Insgesamt waren mehr als 30 Einsatzkräfte, die alpine Einsatzgruppe der Polizei und vier Hubschrauber teils bis spät in die Nacht gefordert.
Ein Bergsteiger hatte versucht, die Nordwand des Hochblassen zu queren. In dem steilen Felsgelände kam der Mann jedoch nicht weiter. „Er war blockiert“, sagt Ludwig Karrasch von der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen. Der Mann setzte einen Notruf ab, Kräfte der Bereitschaft mussten zu ihm ausrücken. Selbst den erfahrenen Rettern verlangte dieser Einsatz viel ab. Nach etwa anderthalb Stunden hatten die Rettungskräfte den Mann aus der Notlage befreit, er blieb unverletzt.
Am Sonntag kam für die Bergwacht dann eine Alarmierung nach der anderen. „Teilweise gab es sogar zwei oder drei parallel“, berichtet Karrasch. Schuld daran war auch ein Gewitter, das plötzlich aufgezogen war.
Unterstützung bekamen die Garmisch-Partenkirchener Einsatzkräfte von den Rettern aus Penzberg und der Bergrettung Ehrwald in Tirol bei einer Vermisstensuche an der Zugspitze, die von Sonntagabend bis Montagnachmittag lief. Ein polnischer Staatsangehöriger, der sich kurz vor dem Gipfel aufhielt und über eine Armverletzung klagte, hatte den Notruf abgesetzt. Gefunden wurde er nicht, aber ein Wanderer mit Armschlinge im Bereich der Knorrhütte gesichtet.
Ungewöhnlich ist die hohe Zahl an Einsätzen aber nicht. Dass die Retter so oft gefragt sind, kommt immer mal wieder vor. Häufiger im Winter als im Sommer. Personalengpässe gibt es nicht. „Wir haben ein internes Alarmierungssystem“, sagt Karrasch. Damit kann die Bergwacht Hilfe nachordern. mas