Unser Reporter Jörg Heinrich saß beim Unwetter in Augsburg in seinem Auto fest

von Redaktion

Am Samstagnachmittag um 14 Uhr sitzen meine Frau und ich noch beim Kaffee am Rathausplatz in Augsburg. Ein paar Kilometer weiter nordwestlich läuft der Plärrer. Und bis auf ein paar dunkle Wolken fühlt es sich nach einem entspannten Spätsommertag an. Eineinhalb Stunden später herrscht Chaos: Wir sitzen im Stadtteil Göggingen im Auto, als die schwäbische Sintflut losbricht.

Wir halten an, sehen nichts mehr. Es ist das Gefühl aus der Waschstraße: Wasser aus allen Richtungen, nur ohne anschließendes Trocknen. Dabei haben wir noch Glück gehabt. Weiter südlich in Haun-stetten sehen wir, wie die Natur hier gewütet hat. Ein Strom aus Hagelkörnern fließt durch die Straßen. Autos schwimmen durch Augsburg. Der Besitzer eines Mercedes-Oldtimers schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, das Cabriodach ist völlig zerfetzt. Um die Ecke blockiert ein umgestürzter Baum die Straße. Ein Supermarkt hat geschlossen, das Dach ist undicht, die Mitarbeiter sammeln Wasser in Eimern. Bei einem Toyota-Händler sind Autos für Zehntausende von Euro von Hageldellen übersät. Auf der Heimfahrt nach München normalisiert sich die Lage ab Odelzhausen. Aber die Bilder vom Hagel aus Augsburg werden wir lange nicht vergessen.

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