Sauerlach/Achenkirch – Eine wilde Verfolgungsjagd über mehr als 80 Kilometer vom Münchner Stadtrand bis zum Achensee (Tirol) hat die österreichische Polizei gestern Nacht beendet. Die Hintergründe sind noch unklar. Gegen Mitternacht hatten Polizeibeamte in Sauerlach (Kreis München) versucht, einen BMW X1 mit Wiener Kennzeichen zu kontrollieren, der Richtung Norden fuhr. Der Fahrer wendete und trat aufs Gaspedal.
Das Auto raste in hohem Tempo auf der B13 Richtung Süden. Laut Polizei führte die Route über Holzkirchen, Bad Tölz und den Sylvensteinsee zur Grenze am Achenpasss. Die Streife nahm die Verfolgung auf, auch ein Hubschrauber und weitere Polizeiautos folgten dem BMW. Um 2.21 Uhr passierte das Auto die Grenze und raste weiter Richtung Achensee. Die bayerischen Polizisten baten die österreichischen Kollegen um Unterstützung.
Die bauten Straßensperren an einem der Tunnels auf, durch die die österreichische Bundesstraße B181 am Ostufer des Sees führt. Derweil versuchten die bayerischen Polizisten am Nordende des Sees, das Auto zu stoppen, indem sie es überholten. Der BMW-Fahrer versuchte, den Streifenwagen abzudrängen. Um 2.33 Uhr sah der BMW-Fahrer die Straßensperre am Tunnel, er raste einfach durch und rammte dabei einen österreichischen Streifenwagen, nach zehn Metern blieb er dann stehen. Fünf Männer sprangen aus dem BMW und versuchten zu flüchten. Erst als die Tiroler Polizisten Warnschüsse in die Luft abgaben, ließen sie sich festnehmen.
Der Fahrer wurde als 27-jähriger Syrer identifiziert. Die vier weiteren Männer stammen laut Tiroler Polizei „vermutlich aus dem arabischsprechendem Raum“. Die Männer befinden sich derzeit im Gewahrsam der Tiroler Polizei. Die Hintergründe sind den Ermittlern zufolge noch unklar, die Vernehmungen laufen. Allerdings prüft die Münchner Polizei unter anderem, ob es sich um eine Schleusung gehandelt hat. JOHANNES WELTE