München – Der Ausbau der Windkraft in Bayern kommt nach wie vor äußerst schleppend voran. Das zeigt eine Landtags-Anfrage des Grünen-Abgeordneten Martin Stümpfig. Demnach gingen im ersten Halbjahr dieses Jahres nur 23 Genehmigungsanträge für neue Windräder bei den Behörden ein, teilte das bayerische Wirtschaftsministerium mit. Das sei zwar eine leichte Steigerung gegenüber 2022, erklärte Stümpfig, aber im Vergleich zu früheren Jahren vor Inkrafttreten der 10H-Regelung doch nur „ein sehr laues Lüftchen“. 2013 hatte es 400 Genehmigungsanträge gegeben. Stümpfig weist darauf hin, dass Windräder erst ein bis drei Jahre nach der Antragstellung auch genehmigt werden. Danach könnte es bis zu drei weitere Jahre dauern, bis die Anlage auch betriebsbereit sei.
Seit Markus Söder 2018 Ministerpräsident wurde, seien im Schnitt nur neun Anlagen im Jahr in Betrieb genommen worden, rechnet Stümpfig vor. Auch nach Inkrafttreten des neuen bundesweiten Wind-an-Land-Gesetzes komme die Planung in Bayern nur sehr zögerlich voran, kritisiert er. In manchen Regionen sei nicht einmal mit der Suche nach Standorten begonnen worden. dw