München – Mir san mir – und in Bayern ist alles besser: Beim Heimatgefühl kann man den Menschen im Freistaat eigentlich nichts vormachen. Doch Obacht: Der Rest der Republik holt auf – vor allem, was die Lebenszufriedenheit anbelangt.
Der Heimatindex der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, der halbjährlich gemessen wird, ist in Bayern mit 66 von 100 erreichbaren Punkten leicht rückläufig (im vergangenen Winter lag er noch einen Punkt höher). Für die schlechtere Stimmung der 2007 befragten Bayerinnen und Bayern schlugen vor allem die Verkehrsinfrastruktur (-10 Punkte) und der Zustand der Umwelt (-5) zu Buche.
„Die Bayern sind insgesamt zufrieden, aber sie beurteilen ihr Umfeld und die Infrastruktur vor Ort zunehmend kritischer“, erklärte Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), bei der Vorstellung des Heimatindex in München. Er fordert auf, diesen Trend ernstzunehmen, „sonst wird die Stimmung weiter sinken“. Bei früheren Befragungen konnte Bayern in der speziellen Kategorie Lebenszufriedenheit die anderen Bundesländer mit einem Abstand von 20 Punkten weit hinter sich lassen. Jetzt sind es nur noch 15 Punkte.
In der jüngsten Umfrage stieg die Lebenszufriedenheit der Bayern um einen Zähler auf 74 Punkte – im Rest der Republik lag der Wert bei 59 Punkten (+6). Während in Oberfranken die zufriedensten Bayern leben (77 Punkte), sind die Oberbayern mit 73 Punkten schon etwas unzufriedener. Am Ende der bayerischen Skala rangieren die Oberpfalz und die Mittelfranken mit 72 Punkten. Die größten Verluste verzeichnet der Teilindex „Technische Infrastruktur und Grundversorgung“ (- 4), die Unterkategorie Verkehr verliert 10 Punkte: „Es häufen sich die Berichte über Bahnverspätungen, in Städten und auf Autobahnen bremsen Dauerbaustellen den Verkehr aus.“ Junge Menschen bewerteten den Zustand der Umwelt schlecht. cm