BRAUCHTUM
Früher hatte jedes Dorf seinen eigenen Pfarrer, den alle kannten. Jeden Tag schritt er durch seinen Garten und verrichtete sein Breviergebet. Wenn er seinen Spaziergang durch den Ort machte, kam er mit Alt und Jung ins Gespräch und erkundigte sich nach allen Familienmitgliedern. Er wurde als Autorität, als Amtsperson der Kirche, respektiert und geachtet, was auch in der Anrede „Herr Hochwürden“ zum Ausdruck kam. So konnte er es sich auch erlauben, das Wort Gottes mit deftigen Worten von der Kanzel zu verkünden, vor allem, wenn es um Sitte und Moral ging. Nicht weniger geachtet war der Lehrer im Dorf. Er arbeitete eng mit dem Pfarrer zusammen und war meist auch der Organist in der Kirche.
BAUERN- UND WETTERREGELN
Septemberregen ist für Saat und Vieh gelegen. Wie’s Matthäus treibt, es vier Wochen bleibt.