Tausende protestieren gegen Klimapolitik

von Redaktion

VON JULIAN LIMMER

München – Allein in München sind für den 13. globalen Klimastreik laut Polizei gut 8500 Menschen vors Siegestor und durch die Maxvorstadt gezogen. Das Ziel der Demo: „Wir wollen ganz unterschiedliche Menschen vereinen und zeigen, dass Klimaschutz jedem was bringt“, sagt Sprecherin Ronja Hofmann (20). Gerade vor der Landtagswahl in Bayern sei es wichtig, auf das Ziel hinzuweisen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Bewegung fordert deshalb unter anderem das Ende der Kohleverstromung bis 2030 und einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. In München wurde der Protest von prominenten Gästen wie der Band Sportfreunde Stiller unterstützt, die ebenfalls auf der Bühne standen.

Diesmal gelang es der Fridays-for-Future-Bewegung jedoch nicht, so viele Menschen auf die Straße zu bringen wie noch im Frühjahr: Im März waren es noch rund 25 000 Streikende in München – vor der Pandemie im Jahr 2019 sogar 40 000. Zuletzt machten eher andere Klima-Aktivisten Schlagzeilen: die Letzte Generation mit ihren Klebe-Aktionen. Viele sehen diese Protestform kritisch oder sogar kontraproduktiv für den Klimaschutz insgesamt.

Auch die Demonstranten von Fridays for Future selbst? „Wir halten den Klebe-Protest nicht für zielführend, deshalb praktizieren wir ihn nicht“, so Hofmann. Für Klimaschutz brauche es Mehrheiten – die erreiche man am besten durch große Demonstrationen. Dennoch: Grundsätzlich ablehnen oder gar verurteilen wollen sie die Letzte Generation nicht: „Sie kleben sich ja nicht für sich selbst auf die Straße.“ Vielmehr sehen sie die Politik in der Pflicht, mehr für Klimaschutz zu tun.

Auch in vielen anderen Städten, darunter Aschaffenburg und Erlangen, Nürnberg und Würzburg, formierten sich größere Demonstrationszüge mit mehreren hundert Menschen. In Würzburg kamen sogar 1700 Teilnehmer zusammen. Die Polizei sprach von deutlichen Verkehrsbehinderungen, aber auch von friedlichen Demonstrationen. Die Klima-Aktivisten hatten für Freitag weltweit zu Demonstrationen aufgerufen.

Unterstützung für die Protestbewegung kam auch vom Bund Naturschutz. „Das Jahr 2023 ist schon jetzt ein Jahr der Wetterextreme: Enorme Hitzewellen wechseln sich mit in vielen Regionen völlig untypischen Starkregenereignissen ab“, sagte der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. Die bayerische Staatsregierung dürfe hiervor nicht die Augen verschließen, sie verspiele Zukunft und Wohlstand des Landes.

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