Neulich haben wir einen Ausflug in die Nachbarsgemeinde gemacht. Auf dem Weg dorthin watschelten wir an einer Wiese vorbei, auf der viele verschiedene Obstbäume standen. Äpfel, Zwetschgen, Birnen konnten wir auf den ersten Blick erkennen. „Warum stehen denn die vielen Bäume hier kreuz und quer?“, quakte ich. „Das ist eine Streuobstwiese“, erklärte Agnes. „Und die heißt so, weil das ganze Obst verstreut herumliegt?“, hakte ich nach. Agnes schüttelte den Kopf und schob sich ihre Brille zurecht, um uns zu erklären, was an diesen Wiesen so Besonders ist: „Streuobstwiesen heißen so, weil die Bäume wie verstreut dort stehen. Es gibt sie schon seit dem Mittelalter, wo sie als wichtige Nahrungsquelle dienten. Aber leider sind seit dem Jahr 1950 rund 70 Prozent aller Streuobstwiesen verloren gegangen.“ Agnes blickte traurig drein und fuhr fort: „70 Prozent ist sehr viel. Ihr könnt euch das so vorstellen: Von zehn Streuobstwiesen, die es damals gab, sind heute noch drei erhalten“ Dabei sind Streuobstwiesen so wertvoll. Agnes schnatterte: „Könnt ihr Euch vorstellen, dass so eine Streuobstwiese mit bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten ähnlich artenreich wie ein tropischer Regenwald ist?“ Wir waren begeistert. Eure Paula