Eines darf beim Wiesn-Besuch nicht fehlen: das Schießen. Waldemar und ich waren gestern bei der Schießbude. Der Waschbär räumte einen Preis nach dem anderen ab, bei mir lief es eher so mau. Waldemar lachte laut: „Ha, du triffst ja gar nichts. Das ist ja zum Schießen.“
Enttäuscht setzte ich das Gewehr ab. Waldemar brummelte aufmunternd: „Wirf die Flinte nicht ins Korn. Ich erkläre dir jetzt, wie selbst ein blindes Huhn die Scheibe trifft.“ Waldemar erklärte: „Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren. Ein guter Schütze hat nicht nur einen ruhigen Arm, sondern auch Ruhe im Kopf – selbst, wenn er mal nicht trifft. Der Fokus liegt immer auf dem nächsten Schuss. Atme ruhig.“ Waldemar fuhr fort: „Leg das hintere Ende der Büchse – Schaft genannt – fest an deine rechte Schulter. Mit dem rechten Flügel betätigst du den Abzug, mit dem linken hältst du das Gewehr fest. Jetzt mach dein linkes Auge zu. Oben auf dem Lauf siehst du zwei kleine Kanten. Die hintere nennt man Kimme, die vorne am Lauf heißt Korn. Leg den Kopf so hin, dass das Korn perfekt die kleine Lücke in der Kimme ausfüllt. Dein Ziel und das Korn und die Kimme müssen alle auf einer Linie sein. Atme ruhig und wenn du abdrückst, halte kurz den Atem an.“ Eure Paula