Im Kampf gegen Schleuserkriminalität prüft das Bundesinnenministerium kurzfristige stationäre Grenzkontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien. Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) sagte der „Welt am Sonntag“, bei solchen Kontrollen sei das Zusammenwirken mit Schleierfahndung wichtig: „Dafür haben wir die Präsenz der Bundespolizei bereits stark verstärkt“. Sie fügte hinzu, man solle aber „nicht suggerieren, dass keine Asylbewerber mehr kommen, sobald es stationäre Grenzkontrollen gibt“, Wenn eine Person an der Grenze um Asyl bitte, dann müsse der Asylantrag in Deutschland geprüft werden. Noch vor Kurzem hatte Faeser die Unionsforderung nach stationären Grenzkontrollen mehrfach abgelehnt. Sie bänden zu viel Personal und wären „reine Symbolpolitik“.
Im Bundestag wies Faeser Vorwürfe der Union zurück, in der Migrationspolitik untätig zu sein oder die Lage gar zu verschärfen. „Unsere Maßnahmen wirken. Wir steuern und ordnen Migration“, sagte sie. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt griff Faeser scharf an. Sie sei in Europa „kein Zugpferd“, sondern „das Trojanische Pferd zur Verschärfung der Migrationskrise“. Im Bundestag versuchten CDU und CSU, die Ampel mit einem Antrag unter dem Titel „Deutschland-Pakt in der Migrationspolitik – Irreguläre Migration stoppen“ unter Druck zu setzen. „Wir bieten Ihnen an, dieses Thema mit uns zu lösen“, sagte er.