Zederhaus – Zwei deutsche Bergsteigerinnen mussten am Sonntag wegen dichten Schneetreibens vom Berg geholt werden. Die zwei Frauen aus Freising und aus Dresden waren am Vormittag von Zederhaus im Salzburger Land ausgehend zum 2680 Meter hohen Mosermandl aufgebrochen. Zu Mittag erreichten sie den Gipfel, über die dort herrschenden Wetterbedingungen hatten sie sich vorab offensichtlich nicht informiert.
Tatsächlich herrschten am Gipfel bereits tief winterliche Verhältnisse mit starkem Schneetreiben und schlechte Sicht. „Die Bergsteigerinnen waren für derartige Verhältnisse nicht ausgerüstet und mussten beim Abstieg über den Westgrat rund 50 Meter unterhalb des Gipfels aufgeben und per Mobiltelefon einen Notruf absetzen“, so ein Polizeisprecher.
Die Bergretter aus Flachau bekamen um 12.22 Uhr die Alarmierung über die Bergnot der beiden Freundinnen. „Sie waren beim schwierigeren Abstieg über die Nordseite unterwegs, als sie nicht mehr konnten“, sagt der Einsatzleiter der Bergrettung Flachau, Lukas Perner. Insgesamt 13 Bergretter samt einem Bergrettungsarzt aus Flachau wurden vom Hubschrauberteam der Libelle bis auf rund 1800 Metern geflogen. Von dort stiegen sie durch die dichte Nebelgrenze weiter zu den Frauen auf und fanden sie auf 2630 Metern vor. „Sie waren für diese winterlichen Verhältnisse nicht gut ausgerüstet. Eine Frau war stark unterkühlt. Wir mussten sie zuerst in einem Not-Biwak erstversorgen“. Es habe fast eine Stunde gedauert, bis die beiden – ausgestattet mit trockener, wärmerer Kleidung – behelfsmäßig abgeseilt werden konnten.
Die Bergretter begleiteten die beiden Deutschen weiter über das eisige und schneebedeckte Gelände rund 1000 Höhenmeter Richtung Tal. Dort wurden sie von einem Polizeihubschrauber ausgeflogen. MICHAEL HUDELIST