Vier Geldautomaten-Sprenger festgenommen

von Redaktion

Gemeinsamer Ermittlungserfolg in den Niederlanden: Zwei der sechs Tatorte liegen in Bayern

München – Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg haben vier mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger in den Niederlanden festgenommen. Die Männer sind im Alter von 25 bis 30 Jahren und haben ihren Wohnsitz in den Niederlanden, teilte das Bayerische Landeskriminalamt in München mit. Bei der Polizeiaktion waren neben Angehörigen niederländischer Behörden auch Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 100 Einsatzkräfte, mehrere Staatsanwälte und Richter beteiligt.

Seit mehreren Monaten hatten die Behörden gemeinsam gegen eine Gruppe von Geldautomaten-Sprengern ermittelt, denen nach aktuellen Erkenntnissen mindestens sechs Sprengungen bundesweit zugeordnet werden. Bei der Festnahme- und Durchsuchungsaktion in den Niederlanden wurden neun Objekte durchsucht.

„Dem Bayerischen Landeskriminalamt ist gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Bamberg und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein weiterer empfindlicher Schlag gegen eine skrupellose Geldautomaten-Sprenger-Bande gelungen“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Die sichergestellten Beweismittel und Datenträger würden nun „akribisch ausgewertet“, um gegebenenfalls an weitere Mittäter oder Hintermänner zu kommen.

Laut Herrmann stehen die Festgenommenen im Verdacht, seit April an mindestens sechs Tatorten in Deutschland Geldautomaten mit Festsprengstoff gesprengt zu haben, zwei davon in Bayern. Der dabei verursachte Sach- und Beuteschaden lag bei rund 1,5 Millionen Euro. „Die Verbrecherbande arbeitete hochprofessionell, aber auch absolut rücksichtslos“, betonte er. Durch die Sprengungen sind neben hohen Sachschäden auch Anwohner und unbeteiligte Dritte gefährdet worden. Herrmann verwies darauf, dass mit 37 Geldautomatensprengungen im Jahr 2022 ein Rekordwert in Bayern verzeichnet worden sei. Auch bundesweit gab es einen Rekordstand (493).

Bereits im Januar hatten Ermittler eine Geldautomaten-Sprenger-Bande ausgehoben, der mehr als 50 Straftaten in Deutschland mit einem Gesamtschaden von mehr als zehn Millionen Euro zugerechnet werden. „Seitdem ist die Zahl der Geldautomatensprengungen in Bayern zurückgegangen“, berichtete Herrmann. Bis 26. September seien in Bayern 13 Geldautomaten gesprengt worden. dpa

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