Egling/München – Gestern hat in München ein Vergewaltigungsprozess begonnen, bei dem die Beweisführung schwierig werden könnte. Denn die Beteiligten hatten über mehrere Monate einvernehmlichen Sex, bei dem sie Vergewaltigungen nachgespielt haben.
Die 41-Jährige und der 38-Jährige hatten sich über das Internet kennengelernt und sich mehrfach getroffen. Bei einem Treffen in der Wohnung des Angeklagten in Egling (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) soll es zunächst einvernehmlich zum Sex gekommen sein. Er hatte die Frau gefesselt, ließ aber von ihr ab, als sie das vereinbarte Signalwort „Schwarzes Herz“ sagte, um ihm zu signalisieren, dass er aufhören solle. Danach soll es zum Streit gekommen sein, der 38-Jährige soll daraufhin das Signalwort ignoriert und sie vergewaltigt haben – dieses Mal nicht zum Schein. In der Anklage ist neben Fesseln von einer Sturmhaube, einer Peitsche und einem Schlaginstrument aus Leder die Rede.
Der Angeklagte wollte sich gestern zu den Vorwürfen nicht äußern. Nicht einmal zu seinem Lebenslauf machte er Angaben. Bei der Vernehmung der 41-Jährigen wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Das Urteil soll nächste Woche fallen. am