München/Augsburg –Nach dem Angriff auf Israel prüft die bayerische Polizei die Schutzkonzepte für die jüdischen Einrichtungen im Freistaat. Die Sicherheit israelischer und jüdischer Einrichtungen habe hohe Priorität, betonte das Innenministerium. „Derzeit liegen uns für Bayern keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vor“, berichtete ein Ministeriumssprecher.
Dennoch seien alle Polizeipräsidien unmittelbar nach dem Angriff der Hamas gebeten worden, die Maßnahmen für Einrichtungen und Veranstaltungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Das Spektrum könne von einer verstärkten Präsenz von Streifen bis hin zu polizeilichen Posten vor den Einrichtungen reichen.
Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben hat bereits angekündigt, aufgrund der Sicherheitslage zunächst geschlossen zu bleiben. „Das Ausmaß des Terrors überschreitet alles, was Israel in den letzten Jahrzehnten erlebt hat“, sagte Museumsdirektorin Carmen Reichert. Das Museum ist in Augsburg an zwei Standorten vertreten und soll mindestens bis diesen Donnerstag geschlossen bleiben. In München soll das Jüdische Museum hingegen nicht geschlossen werden. Die Einrichtungen in Augsburg und München wurden schon vor dem Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation von der Polizei geschützt.
Der israelische Botschafter Ron Prosor hatte am Wochenende vor Angriffen auf israelische und jüdische Einrichtungen gewarnt. In der jetzigen Situation bestehe die „höchste Gefahr“ solcher Anschläge, sagte er.
Mehrere Fraktionen des Münchner Stadtrats bekundeten am Montag in einer gemeinsamen Erklärung ihre Solidarität mit Israel. Die Landeshauptstadt ist Partnerstadt der israelischen Stadt Be’er Sheva. Für Montagabend waren in mehreren deutschen Städten Solidaritätskundgebungen für Israel geplant. dpa