Synagoge im Freilandmuseum

von Redaktion

Historisches Gebetshaus findet in Unterfranken neue Heimat

Bad Windsheim – Die ehemalige Synagoge aus dem unterfränkischen Allersheim hat im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim eine neue Heimat gefunden. Jüdisches Leben existiere in Franken seit mehr als eineinhalbtausend Jahren, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, beim Festakt am Sonntag. Die Synagoge aus Allersheim sei nur eines von vielen Zeugnissen dieser langen Geschichte.

Sie beherbergte rund 150 Jahre lang den Betsaal der jüdischen Gemeinde, die Wohnung des Rabbiners sowie eine Mikwe – ein Tauchbad zu rituellen Zwecken. Nachdem das Gebäude 1911 verkauft und zu Wohnzwecken umgebaut wurde, verfiel es zusehends. Die ehemalige Synagoge wurde schließlich abgebaut und eingelagert. Nach einem drei Jahre dauernden Wiederaufbau wurde das Gebäude nun eröffnet.

Derzeit werde er häufig gefragt, ob die Juden in Deutschland bereits auf gepackten Koffern säßen, schilderte Schuster. „Der Bau einer Synagoge, damals wie heute, ist eine in Stein gemeißelte Antwort darauf: Es ist das diametrale Gegenteil von Koffern.“

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