BRAUCHTUM
Er war früher immer ein herausragendes Ereignis, geradezu ein Festtag im Jahreslauf für die ganze bäuerliche Familie: der Schlachttag. Nach dem Abschluss der Herbstarbeiten in Feld und Hof kam meist ein Hausmetzger auf den Hof, um ein Schwein zu schlachten – zu Weihnachten war das der Weihnachter, die Weihnachtssau. Ein Teil des Fleisches wurde zu Blut- und Leberwürsten verarbeitet, die dann in einen großen Kessel kamen, in dem sie heiß gebrüht wurden. Je mehr Würste platzten, umso köstlicher war der begehrte Wurstsud, die Wurstsuppn. Der größte Teil des Fleisches wurde eingepökelt und in der Räucherkammer im Kamin geräuchert. Mit dem „Gselchten“ wurde über Monate der Fleischbedarf der Familie gedeckt. Geschlachtet wurde mehrmals in der kalten Jahreszeit.
BAUERN- UND WETTERREGELN
Wenn‘s im Oktober friert und schneit, bringt der Jänner milde Zeit. Wenn Simon und Juda vorbei, rücket der Winter herbei.