Junge Flüchtlinge: Jugendämter am Limit

von Redaktion

Landkreise schlagen wegen Zunahme minderjähriger Schutzsuchender Alarm

München – Unter den Asyl- und Schutzsuchenden in Bayern sind immer mehr junge Menschen ohne Eltern oder andere Angehörige. Ihre Versorgung droht völlig zu entgleiten.

Waren es im April noch 3381 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, so stieg die Zahl Ende September auf 4369. „Der Druck im System nimmt zu“, warnt der Präsident des Landkreistags, Thomas Karmasin (CSU). „Es fehlt sowohl an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten als auch an Betreuungskapazitäten.“ Derzeit gebe es nur noch „Notkonstruktionen“. Zudem seien die Mitarbeiter in den Jugendämtern „am Anschlag“, die aktuellen Aufgaben seien nicht mehr zu bewältigen. Karmasin fordert von der neuen Staatsregierung eine Unterbringung der unmündigen Flüchtlinge „in staatlicher Verantwortung in staatlich akquirierten Unterkünften“. Zudem dürften die entstehenden Kosten nicht zulasten der kommunalen Jugendämter fallen. Auch wenn diese Flüchtlinge volljährig würden, müsse der Freistaat alle Kosten vollständig erstatten.

Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) zeigt sich betroffen und sieht die absolute Belastungsgrenze der Kommunen sowie Jugendhilfe-Einrichtungen erreicht.

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