29-Jähriger wollte sein Opfer heiraten

von Redaktion

Axtmord-Prozessauftakt: Angeklagter redet sich um Kopf und Kragen

Garmisch-Partenkirchen – Ein Jahr nach dem Axtmord an einer jungen Ukrainerin (21) findet die schreckliche Bluttat von Garmisch-Partenkirchen ein gerichtliches Nachspiel. Zu Prozessauftakt, gestern vor dem Landgericht München II, ließ sich ein angeklagter Jordanier (29) auf keine exakte Aussage ein. Er habe Alina heiraten wollen, verriet er. Doch die 21-Jährige hatte angeblich in der Heimat einen Freund.

In einer Flüchtlingsunterkunft hatte er sich an die junge Frau herangemacht. Er stalkte sie regelrecht, belästigte sie mit Foto- und Videoaufnahmen, bis ihre Mutter ihm schließlich verbot, mit der Tochter zu reden. Das muss den Software-Ingenieur zutiefst gekränkt haben. Als die 21-Jährige frühmorgens in einer Blutlache vor der Unterkunft gefunden wurde, sah ein Mitbewohner den Jordanier noch auf einem Radl davonrasen. In den Abendstunden wurde er im Bereich der Alpspitz-Bergstation festgenommen, wo er sich den ganzen Tag aufgehalten hatte. Den Bereich um den Osterfelder-Kopf kannte er von einem vorangegangenen Geburtstagsausflug. Auf ein Geständnis wartete das Gericht gestern vergeblich. Der 29-Jährige erzählte zwar viel, doch auch viel Schmarrn. Er beschrieb sich als Alkoholiker, dabei hatte ein Haar-Gutachten das Gegenteil erwiesen. Einem Psychiater erzählte er alles Mögliche. Von einer schweren Kindheit, einer ihn schlagenden Mutter und mobbenden Schulkameraden – offenbar nur in der irren Hoffnung, dass ihn der Experte als schuldunfähig einschätzen würde. Doch das Gegenteil war der Fall.

Er hatte in der Ukraine studiert, war dann nach Skandinavien geflohen, wo er die schönsten Frauen wähnte. Schließlich kam er nach Deutschland, weil es dort Unterstützung gab. Der Prozess dauert an. ANGELA WALSER

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