Mordanklage nach Gewalttat bei Neuschwanstein

von Redaktion

31-Jähriger hatte zwei Touristinnen in die Schlucht gestoßen – Er schweigt zur Anklageschrift

Schwangau/Kempten – Die Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein ist beliebt bei Touristen. Im Juni hat sich nur wenig entfernt ein schreckliches Verbrechen zugetragen. Ein Mann soll zwei Frauen angegriffen und eine Schlucht hinabgestoßen haben. Eine 21-Jährige starb, ihre ein Jahr ältere Freundin überlebte verletzt. Nun ist vier Monate nach dem Gewaltverbrechen gegen den mutmaßlichen Täter Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben worden.

Der 31 Jahre alte Beschuldigte und auch die beiden Frauen waren Urlauber aus den USA. Nach den Ermittlungen trafen sie zufällig aufeinander. „Der Angeschuldigte soll – so der Verdacht – die beiden Frauen bewusst von dem Wanderweg zu einem wenige Meter entfernt liegenden Aussichtspunkt gelotst haben“, berichtete Staatsanwalt David Beck. Dann soll er die jüngere Frau zu Boden geworfen haben, um sie zu entkleiden. Nach den Ermittlungen griff in dieser Situation die 22-Jährige ein, woraufhin der Mann die Freundin etwa 50 Meter in die Tiefe gestoßen haben soll. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann die 21-Jährige dann bis zur Bewusstlosigkeit strangulierte und vergewaltigte. Danach soll er sie ebenfalls den Abhang hinabgeworfen haben.

Die beiden Frauen wurden nach dem Angriff aufwendig aus der Schlucht geborgen. Für die jüngere von beiden konnten die Ärzte aber nichts mehr tun. „Ihre Begleiterin überlebte den Sturz, wobei sie eine Kopfverletzung, Prellungen und Schürfwunden erlitt“, sagte Beck. Zu der Anklageschrift hat sich der Beschuldigte bislang nicht geäußert, berichtete die Staatsanwaltschaft. Diese hatte schon früh ausgeschlossen, dass der in Untersuchungshaft sitzende US-Amerikaner an sein Heimatland ausgeliefert wird.  dpa

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