Bayerns mysteriöse Brandserie

von Redaktion

Unterföhring – Der Bauzug stand bereits lichterloh in Flammen, als die ersten Feuerwehrkräfte in der Nacht auf Samstag am Einsatzort in Unterföhring (Kreis München) eintrafen. Der Kranwagen stand auf einem Abstellgleis nahe des Heizkraftwerks. Es dauerte eine Dreiviertelstunde, bis das Feuer gelöscht war. Der Einsatz war damit aber noch lange nicht zu Ende. Durch das Feuer wurde eine Hydraulikleitung beschädigt. Feuerwehr und THW mussten rund 2000 Liter Öl in einen Behälter umpumpen. Während des Einsatzes musste die Bahnstrecke zwischen Johanneskirchen und Ismaning gesperrt werden.

Die Ermittlungen der Kripo München liefen gestern bereits auf Hochtouren. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus, machte zur Ursache des Feuers aber keine näheren Angaben. Auch die Schadenshöhe war am Sonntag noch nicht bekannt. Es werden Zeugen gesucht, die etwas beobachtet haben (Telefon 089/29 100).

Zuletzt gab es in Oberbayern immer wieder möglicherweise politisch motivierte Brandanschläge. Erst vor wenigen Tagen hatten Unbekannte die Geothermie in Grünwald, ebenfalls im Landkreis München, angezündet. Die neuen Leitungen wurden massiv beschädigt (wir berichteten). Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei in alle Richtungen, noch gibt es aber keine Spur zu den Tätern.

Die Brandstelle in Unterföhring ist nur einen guten Kilometer vom Föhringer Ring entfernt. Dort hatten Unbekannte im Juli zwei Baumaschinen und Glasfaserkabel angezündet. Tagelang war eine Brücke über die Isar gesperrt. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei seitdem wegen eines politisch motivierten Brandanschlags. Anfang Oktober hatte es in Oberbayern bereits zwei Brandanschläge gegeben. Auf der Baustelle für eine Geothermie-Anlage im Gewerbegebiet in Polling (Landkreis Weilheim-Schongau) standen drei Baufahrzeuge lichterloh in Flammen. Sie standen nicht unmittelbar nebeneinander, deshalb geht die Polizei von Brandstiftung aus. Fast zeitgleich brannten in der Umgebung auch ein im Wald abgestellter Forstanhänger und ein Kabelschacht an der Bahnstrecke Mühldorf–Tüßling. Es entstand ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro. Auch in diesem Fall gibt es noch keine Spur zu den Tätern. Bei keinem der Brände gab es bisher Verletzte.  kwo/lim

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