Straubing – Schleierfahnder haben auf der A3 bei Hunderdorf (Kreis Dingolfing-Straubing) einen echten Schatz in einem Dortmunder Audi gehoben. In einem professionellen Schmuggel-Versteck fanden sich 50 Kilo pures Gold mit einem derzeitigen Marktwert von drei Millionen Euro und dazu eine halbe Million Euro in bar.
Die Beamten nahmen den Wagen an der Rastanlage Bayerwald Süd in Augenschein. Der 60-jährige Fahrer des Audi gab an, mit seiner Begleiterin (42) auf dem Weg in die Türkei zu sein. Die Beamten durchsuchten das Auto und stießen auf das Versteck, darin viel Bargeld und einige Kilo Gold. Schließlich fand sich noch mehr in dem Fahrzeug. Der Schatz wurde sichergestellt, die beiden Reisenden festgenommen, später kamen die beiden in U-Haft wegen des dringenden Verdachts der Geldwäsche, Bargeld und Gold wurden beschlagnahmt.
Ein ähnlicher Schlag gelang der Grenzpolizei im Februar 2020. Damals stoppten Beamte ebenfalls auf der A3 bei Neuhaus am Inn einen Audi, der von einem Syrer (25) gesteuert wurde. Es wurden im Wagen Hohlräume entdeckt, in denen sich bündelweise Bargeld befand, insgesamt eine Summe von 1,1 Millionen Euro. Auch hier ging es um Geldwäsche, wie ebenfalls bei einem Fund im April 2019: Hier stießen oberfränkische Fahnder in einem BMW von zwei Asylbewerbern (25 und 26) aus Eritrea auf die Summe von knapp 34 000 Euro Bargeld.
In der Folge wurden mehrere Beteiligte observiert. Diese gaben mehrere zehntausend Euro untereinander weiter. „Das Geld wurde am legalen Bankensystem vorbeigeführt“, hieß es damals von den Behörden. „Mit Ziel Ostafrika.“ Es gab Razzien, auch am Münchner Hauptbahnhof, insgesamt kam eine Summe von 340 000 Euro zutage.
Damals ging man von Geld-Geschäften nach dem orientalischen Hawala-System aus, das bereits seit dem Mittelalter verwendet wird und weiter Bestand hat. Eine Summe wird dabei an einem Mittelsmann übergeben, etwa in einem Geschäft, der wiederum mit einem Mittelsmann in einem Zielland in Kontakt steht. Dieser zahlt nach Übermittlung eines Codes an einen Abholer aus. Das System ist schnell, ohne Belege und geht an den Behörden vorbei. Die Mittelsmänner begleichen nur untereinander ihr Haben und Soll. War der jetzige Millionenfund in einen solchen Konto-Ausgleich eingebunden?