Tutzung – Die Evangelische Akademie Tutzing hat Senta Berger „als Charakterdarstellerin, für ihr Lebenswerk, als glaubwürdige Persönlichkeit, im Film wie in der Wirklichkeit“ mit dem Toleranz-Preis geehrt. Die Auszeichnung war der Schauspielerin 2020 zuerkannt worden, konnte aber wegen der Beschränkungen während der Pandemie nicht verliehen werden.
Im Rahmen eines Festaktes im Musiksaal des Tutzinger Schlosses wurde die Ehrung jetzt nachgeholt. Mit dem Toleranz-Preis zeichnet die Akademie Persönlichkeiten aus, die sich für die Verständigung zwischen Menschen, Nationen, Religionen und Kulturen einsetzen.
In der Begründung der Jury heißt es: „Ihre Offenheit für die Welt und andere Kulturen ist der Schlüssel, um dem Fremden mit Toleranz und Verständnis, Charme und Humor zu begegnen.“ Vor allem mit ihrer Rolle als Kriminalrätin in der Krimiserie „Unter Verdacht“ (ZDF) habe sie „Maßstäbe für das deutsche Fernsehen gesetzt“, so Akademiedirektor Udo Hahn.
Laudator Gerd Anthoff sagte, er kenne keinen anderen Menschen , der wie Senta Berger andere nicht nach Rang und Namen behandle, sondern für alle stets ein offenes Ohr habe.
Die 82-jährige Schauspielerin, Filmproduzentin und Chansonsängerin gestand in ihrer Dankesrede, sie habe zunächst ein gewisses Unwohlsein verspürt. „Nun nehme ich den Preis stellvertretend für alle Unterstützer meiner Arbeit entgegen, und dazu gehört ausdrücklich auch mein Mann Michael Verhoeven.“ Sie rief´dazu auf, sich intensiv mit den Hintergründen der jüdisch-arabischen Konfrontation zu beschäftigen und fragte: „Warum wird über Antisemitismus nicht in den Schulen gelehrt?“ mül