Nürnberg – Nach ihrem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl hat die bayerische SPD auf einem Parteitag in Nürnberg über die Aufarbeitung des Wahlergebnisses gestritten. Bei einer Aussprache zum Wahlergebnis wurden viele kritische Stimmen an der eigenen Partei und ihrer Führung laut. Die bayerische SPD sei zu verkopft und abgehoben, es gebe zu wenig Mitsprache, hieß aus den Reihen der 100 Delegierten. Vor allem sei die Partei aber seit Jahren tief gespalten. Der Landesvorsitzende Florian von Brunn ging auf diese Kritik ein und bejahte, die Partei sei gespalten. Und es mache derzeit keinen Spaß in der Partei zu arbeiten. Zumindest in der neu gewählten Landtagsfraktion sei es aber bereits gelungen, die Gräben zu überwinden. „Wir sind nur stark, wenn wir gemeinsam arbeiten.“ Mit einer Kommission möchte die bayerische SPD das schlechte Abschneiden bei der Wahl nun aufarbeiten. Nach einer lebhaften Debatte zur Besetzung und den Themen der Kommission stimmte der Parteitag mehrheitlich für deren Einsetzung.
Neben der Debatte zum Wahlergebnis stand die Besetzung der Listen für die Europawahl im Fokus des kleinen Parteitags. An die Spitze wählten die Delegierten die 56-jährige Maria Noichl aus Rosenheim. Auf Platz zwei landete Thomas Rudner (62) aus Regensburg. Beide waren bereits in den vergangenen fünf Jahren Europaabgeordnete. mm/dpa