Regionalplaner schreiben an Aiwanger

von Redaktion

München – „50 Jahre Regionalplanung in Bayern“ wird am morgigen Donnerstag in der Allerheiligen Hofkirche der Münchner Residenz gewürdigt. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) lädt zum Festakt. Doch so richtig in Feierlaune ist die Gilde der Stadt- und Raumplaner, Landschaftsarchitekten und Umweltschützer nicht. Sie fordert weitreichende Änderungen beim Landesentwicklungsprogramm (LEP) – während Aiwanger es nur ergänzen („fortschreiben“) will. Das LEP ist so etwas wie eine Blaupause für die Entwicklung Bayerns.

In einem offenen Brief pünktlich vor dem Festakt nehmen die Vorsitzenden von 16 Fachverbänden, darunter zum Beispiel die bayerische Ingenieurekammer-Bau und die Bayerische Akademie Ländlicher Raum, nun Stellung. „Jahrzehntelang galt Bayern als Vorbild für eine gestaltende und ökologisch verantwortliche Landes- und Regionalplanung“, heißt es in dem Brief. „Ein Jubiläum wie dieses ist allerdings vor allem Anlass für einen Blick nach vorne.“ Die Bedingungen für die Regionalentwicklung hätten sich „fundamental verändert“, Aiwanger solle nun endlich die im Memorandum „Das bessere LEP“ gemachten Vorschläge wie etwa Bürgerräte, Bürgergutachten oder Ideenwerkstätten aufgreifen.

Das LEP müsse sich öffnen für experimentellen Wohnungsbau und innovative Landwirtschafts-Konzepte. Die Unterzeichner fordern auch direkt gewählte Regionalparlamente für die 18 Planungsregionen in Bayern. Zudem mahnen sie, die Regionalplanung bei den Bezirksregierungen sei „seit Jahren völlig unterbesetzt“.  dw

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