Weilheim – Marion Geiger hat erlebt, wie groß die Hilfsbereitschaft der Menschen in der Region sein kann: Im Januar 2022 erkrankt die zweifache Mutter an Brustkrebs. Im Kampf gegen den Tumor braucht sie ein Medikament, das die Krankenkasse aber nicht bezahlt. Ihre Geschichte verbreitet sich schnell – und in nur einer Woche kommen 120 000 Euro an Spenden zusammen.
Geiger arbeitete damals in der Metzgerei-Filiale Boneberger in Weilheim. Ihr Chef Michael Walk und seine Tochter Katharina stellten ihrer Mitarbeiterin 20 000 Euro zur Verfügung. Dazu kamen Aktionen wie ein Spendenlauf und Benefizkonzert. „Ich bin allen so dankbar“, sagt die 37-Jährige heute. „Dank der vielen Unterstützung habe ich die beste Therapie bekommen, die verfügbar war.“
Als Geiger nach der Chemo mit ihrer Familie – ihr Sohn ist zwei und ihre Tochter sieben Jahre alt – später auf Kur war, hat sie erfahren, dass die Krankenkassen ihre Therapie nur wenige Wochen später bezahlt hätten. Da wäre es für sie aber wohl schon zu spät gewesen.
Seit einigen Wochen hilft Geiger, die aus der Nähe von Steingaden kommt und in Traubing im Kreis Starnberg wohnt, wieder in der Metzgerei Boneberger aus. Manche Kunden haben geweint, als sie sie wiedergesehen haben. Nächstes Jahr endet ihre Elternzeit, bald steht die Brustrekonstruktion an. Nur mit ihrem Haar hadert Geiger: Vor der ersten Chemo hatte sie langes, glattes Haar – jetzt Locken. Sie hofft, dass sich das wieder gibt und sie dann wieder schöne Trachten-Frisuren flechten kann. bo