Bernbeuren droht Zwangszuweisung

von Redaktion

Gemeinde nimmt keine Flüchtlinge auf – Ultimatum festgesetzt

Bernbeuren/Antdorf – Wie in den meisten Regionen kommen auch im Landkreis Weilheim-Schongau pro Monat zwei Busse mit 50 Geflüchteten an Bord an, die untergebracht werden müssen. Die Bereitschaft dazu ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich groß. Fünf der 34 Gemeinden im Landkreis haben bisher noch keinen einzigen Asylbewerber im Ort.

In Antdorf wird nun in einem neuen Gebäude nicht nur der Kindergarten untergebracht – dort entstehen auch Wohnungen für Flüchtlinge. Bis es so weit ist, wird im Antdorfer Gewerbegebiet eine 500 000 Euro teure Thermohalle aufgebaut. Dort sollen bis zu 50 Menschen untergebracht werden. Weitere Hallen dieser Größenordnung sind auch in anderen Gemeinden geplant. Überall wird es einen Sicherheitsdienst geben.

Einige Gemeinden haben die Mitarbeiter des Landratsamts bis zu vier Mal angesprochen, berichten sie. Doch die Bereitschaft, Lösungen zu finden, sei gering. Bernbeuren zum Beispiel habe bisher nicht einen einzigen Flüchtling aufgenommen. Angeboten wurde nur ein denkmalgeschützter Gasthof, der für die Flüchtlingsunterbringung nicht infrage kommt. Landrätin Andrea Jochner-Weiß und ihre Mitarbeiter haben der Gemeinde nun noch mal eine zweiwöchige Frist gegeben. Werden keine Unterkünfte angeboten, werden ihnen die Asylbewerber vors Rathaus gefahren. So weit war es auch in Sachsenkam im Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen schon gekommen.   BORIS FORSTNER

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