München – Wer meinte, nach seiner Nicht-Wiederberufung als bayerischer Kultusminister werde sich Michael Piazolo (FW) fortan in die Schmollecke als Hinterbänkler zurückziehen, der hat sich getäuscht: Im neuen Landtag wird der 64-Jährige den Vorsitz im Wissenschaftsausschuss übernehmen, gab die FW-Fraktion gestern bekannt. Das Amt, das einigen Organisationsaufwand erfordert und auch extra dotiert wird, hatte er vor seiner Ernennung zum Minister von 2013 bis 2018 schon einmal inne. Der Jurist und Politikwissenschaftler war früher auch Professor an Hochschulen in Berlin und München.
Auch der überraschend nicht ins Kabinett berufene frühere Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) steckt nicht auf. Weigert hatte wie FW-Chef Hubert Aiwanger bei der Landtagswahl in seinem Wahlkreis das Direktmandat gewonnen – was als Adelsprädikat gilt. Mit Sticheleien nach der Wahl gegen Aiwanger verspekulierte er sich jedoch und ging bei der Kabinettsbildung leer aus. Nun kann Weigert, der auch Vize-Präsident des Bayerischen Jagdverbands ist, im Landtag den Vorsitz im wichtigen Innen-Ausschuss übernehmen. Alle Ausschuss-Vorsitzenden müssen erst noch gewählt werden, das gilt indes – abgesehen vom AfD-Vorsitz im Agrarausschuss – als Formsache. Die CSU hatte sich wie berichtet unter anderem neben Finanzen, Verfassung und Bau/Verkehr auch den Vorsitz im Bildungsausschuss gesichert. Ihn übernimmt die Starnbergerin Ute Eiling-Hütig. Der Vorsitz war nach der Wahl 2018 an die AfD gefallen. Bildungsexperten zeigten sich erleichtert, dass sich das jetzt nicht wiederholt. dw