Wintersport-Start mit Tücken

von Redaktion

VON BEATRICE OSSBERGER

München – Kalte Temperaturen und kräftig Neuschnee: Während es im Rest des Landes kräftig regnet (der November hat jetzt schon 130 Prozent der durchschnittlichen Monatsregenmenge erreicht), hat in den bayerischen Bergen der Winter Einzug gehalten. Auch die ersten Langläufer ziehen schon die ersten Runden. Am Wochenende wurde die erste Loipe in Leutasch in Tirol kurz hinter Mittenwald eröffnet.

2,3 Kilometer ist die Loipe lang, ihr höchster Punkt liegt auf 1149 Höhenmeter. Und auch wenn es jetzt Neuschnee gab und die Langläufer in winterlicher Umgebung ihre Runden ziehen können, die Loipe selbst wurde dank Snowfarming und Schneekanonen präpariert. Snowfarming heißt: In einem Depot unter Hackschnitzeln wurde der Schnee aus dem letzten Winter übersommert, um jetzt als Grundlage für die Loipe zu dienen.

Seit 2015 entsteht so die erste Trainingsloipe der Saison. In diesem Jahr aber waren die Temperaturen im Frühjahr und Sommer so hoch, dass nur sehr wenig Altschnee übrig blieb. Rund 90 Prozent des Schnees für die Loipe musste deshalb in kalten Nächten mit Schneekanonen produziert werden.

An der Zugspitze sind die Pistenraupen unterwegs. Der Schnee des Vorjahres, der sich in Mulden zusammengeschoben hat, wird auf den Pisten verteilt. Dazu kommt der Neuschnee, der in den vergangenen Tagen gefallen ist. Das verspricht beste Bedingungen zum Saisonstart. Allerdings muss der Skisportler hier wie auch in vielen anderen Skigebieten in diesem Jahr erneut mit höheren Preisen rechnen. An der Zugspitze sowie im Skigebiet Garmisch Classic kostet eine Tageskarte 62 Euro. Das sind fünf Euro mehr als im vergangenen Jahr. Auch auf der Loipe in Leutasch kostet das Tagesticket mit 14 Euro zwei Euro mehr als noch 2022.

Die immer höheren Preise auf Skipisten und Loipen sind ein Grund, warum eine andere Sparte des Wintersports boomt: Mehr als 500 000 Skitourengeher gibt es mittlerweile in Deutschland, ihre Zahl hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt.

Auch sie stehen angesichts des Neuschnees nun in den Startlöchern. Doch der Lawinenwarndienst in Bayern warnt vor Triebschneeansammlungen und Schneebrettern in den Hochlagen. Seit gestern sei zudem mit der Selbstauslösung von Gleit- und Nassschneelawinen zu rechnen. Skitourengeher sollten ihren Saisonstart also besser noch ein bisserl verschieben.

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