München – Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember wird das MVV-Tarifgebiet erheblich erweitert: Die Landkreise Miesbach, Rosenheim und Bad Tölz (südlicher Teil) sowie die Stadt Rosenheim treten bei. Jetzt hat der MVV den neuen Netzplan veröffentlicht, der dann gilt.
Mit einem Schlag wächst der MVV bis zum Chiemsee und nach Kufstein, die Zahl der Zonen steigt von M plus 6 auf M plus 12, betont MVV-Sprecherin Sonja Schneider.
In den meisten Fällen dürfte die Fahrkarte billiger werden. Beispielsweise kann ein Reisender dann mit der Streifenkarte (Preis ab Fahrplanwechsel: 17 Euro) nach Lenggries oder Rosenheim fahren – eine einfache Fahrt kostet neun Streifen und damit künftig 15,30 Euro. Heute sind es mit einem Bahnticket 2. Klasse 20,70 Euro, und da ist die durchschnittliche Preiserhöhung bei der Bahn (vier Prozent) noch nicht eingerechnet. Eine Tageskarte, die also Hin- und Rückfahrt ermöglicht, wird mit dem MVV dann 18,50 Euro kosten. Prien liegt in der Zone 9 – eine Tageskarte vom Chiemsee nach München und zurück ist dann für Gelegenheitsfahrer für 22 Euro zu haben. Auch Spezialitäten wie die Fahrrad-Tageskarte (3,30 Euro) und das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende gelten ab 10. Dezember für das gesamte vergrößerte Verbundgebiet. Regelmäßige Pendler nutzen eh das Deutschlandticket – sie betrifft die MVV-Erweiterung nicht direkt.
Allerdings wird es nicht für jeden günstiger, in Einzelfällen können die Preise auch steigen, etwa für den reinen Stadtverkehr in Rosenheim oder auch für Schüler, die nur die Strecke von der Schule nach Hause zahlen wollen. Die Städte Wasserburg und Kolbermoor bezuschussen jetzt reine Selbstzahler unter den Schülern, um die Preissteigerung erträglich zu gestalten. Zudem müssen sich die Rosenheimer Fahrgäste auch ans Stempeln gewöhnen – dazu werden im Landkreis 37 Entwerter aufgestellt, damit die Streifenkarte auch abgestempelt werden kann.
Eine Besonderheit: Auch Bernried, Seeshaupt, Iffeldorf und Penzberg werden jetzt MVV-Mitglied, obwohl der übrige Kreis Weilheim-Schongau erst ein Jahr später beitritt. Grund ist, dass die südlichen Bahnhöfe der Kochelseebahn (Bichl, Benediktbeuren, Kochel) im Tölzer Land liegen und ein Flickenteppich vermieden werden sollte. dw