München – Früher erinnerte das Geschäftsgebaren von René Benkos Signa-Gruppe in München an Monopoly. Der österreichische Immobilien-Multi kaufte ein Vorzeige-Gebäude nach dem anderen, Geld schien keine Rolle zu spielen. Vergangenheit. Mittlerweile muss man eher an Domino denken. Und die bange Frage ist: Welcher Stein fällt als nächster?
Eine Hiobsbotschaft erreichte die Stadt gestern via „Immobilien Zeitung“. Das Fachblatt berichtete: Die Signa-Gruppe, von deren Spitze Benko sich kürzlich zurückgezogen hatte, hat die Bauarbeiten an der Alten Akademie gestoppt. Der Komplex mitten in der Fußgängerzone war das Vorzeige-Projekt Benkos in München. Die Vision vom geöffneten Innenhof, dem neuen Kern des Gebäudes und dem Erhalt der historischen Fassade wurden mit viel Tamtam präsentiert. Rund drei Jahre ist das her. Jetzt ist das Gebäude ausgehöhlt – und es tut sich erst einmal: nichts. Der Stopp gelte „bis auf Weiteres“, so die Baufirma Porr.
Was das für die Stadt bedeutet, lässt sich an der Reaktion des Oberbürgermeisters ablesen. Dieter Reiter (SPD) sagte unserer Zeitung: „Ich habe das Planungsreferat gebeten, sofort alle Anträge der Signa-Gruppe auf Eis zu legen beziehungsweise keine Fakten zu schaffen, indem zum Beispiel Abbruchgenehmigungen (…) erteilt werden.“ Das Planungsreferat werde sich schnellstmöglich mit der Signa-Gruppe zusammensetzen und die Planungen der Münchner Projekte besprechen.
Bezüglich der Alten Akademie sieht Reiter jetzt den Freistaat in der Pflicht, schließlich sei der nach wie vor Eigentümer des Grundstücks und müsse nun dafür sorgen, „dass schnellstmöglich geklärt wird, wie es mit dem Erbbaurecht weitergehen soll.“ hei