von Redaktion

Bei uns am See leben wir Enten wie Gott in Frankreich. Tag für Tag liegen wir im Schilf und genießen das Leben. Gestern gesellte sich Waldemar dazu und reichte Agnes und mir ein großes Baguette. „Das habe ich den Zweibeinern im Dorf stibitzt“, erklärte er. Agnes quakte erbost: „Von deinem Diebesgut will ich keinen Bissen haben, das ist ja ein Fauxpas (Foo-paa gesprochen)!“ Ich verstand nur Bahnhof. „Was ist das, ein Fauxpas?“, quakte ich.

Agnes erklärte: „Ein Fauxpas ist es, wenn man gegen gesellschaftliche Sitten und Gebräuche verstößt und sich nicht an allgemeine Regeln hält. Zum Beispiel an die Regel, nichts zu stibitzen. Das ist nämlich mehr als nur eine Bagatelle. Eine Bagatelle ist ein anderes Wort für eine Kleinigkeit. Fauxpas und Bagatelle sind Wörter aus dem Französischen, die wir aber ganz normal im Deutschen verwenden, sogenannte Gallizismen.“ Ich fragte: „Warum verwenden wir so viele Wörter aus dem Französischen?“ Agnes quakte: „Deutschland und Frankreich sind kulturell eng verknüpft. Besonders die bayerischen Könige fanden die Franzosen und ihre Sprache vornehm und übernahmen gerne Wörter. Passend dazu: Die Wörter schick und Charme sind auch von den Nachbarn importiert.“

Eure Paula

Artikel 5 von 11