Grainau – Auf der Südseite des Zugspitzgipfel fallen graue Felswände fast senkrecht in ein steiles Geröllfeld ab. Genau hier liegt die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf 2650 Metern Höhe. Sie wurde 1999 eröffnet und ist seitdem die höchstgelegene Umweltforschungsstation Deutschlands. Die Geschichte des Gebäude-Komplexes reicht aber noch viel weiter zurück.
1931 wurde hier ein mondänes Hotel eröffnet. Damals war das Hotel Endstation der neu erbauten Zahnradbahn. Als der Hotelbetrieb in den 1990er-Jahren eingestellt wurde, baute der Freistaat es zur Forschungsstation um. Bis heute wird diese noch über die Gleise mit Material beliefert. Fahrgäste werden aber nicht mehr befördert.
Um die österreichische Bergstation mit der deutschen Seite zu verbinden, wurde 1937 der Kammstollen gebaut. Hotelgäste und Skifahrer konnten damals durch den Stollen laufen, mussten aber direkt auf dem Grenzverlauf eine Passkontrolle über sich ergehen lassen.
Heute laufen durch den Stollen nur noch Forscher. Diverse Einrichtungen führen im Schneefernerhaus kontinuierlich Messungen durch, darunter das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Deutsche Wetterdienst und das Umweltbundesamt sowie TUM, LMU und die Max-Planck-Gesellschaft. Es ist nicht nur Zentrum für Höhen- und Klimaforschung sowie Observatorium, sondern auch ein Tagungszentrum. Zehn Mitarbeiter aus den Bereichen Forschung, Ingenieurwesen, Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sind tagsüber dauerhaft vor Ort. sco