Ein-Euro-Radlticket

Bitte schnell nacharbeiten

von Redaktion

DIRK WALTER

Was für ein Wirrwarr! In vielen Zügen, zu vielen Zeiten, in vielen Regionen gilt die neue Fahrradkarte erst mal nicht. Der Katalog der Ausschlusskriterien ist lang und ungefähr so verständlich formuliert wie eine Packungsbeilage für Abführmittel. Warum darf man in einem Zug sein Rad mit dem neuen Ticket bis Tutzing nicht mitnehmen, bis Weilheim aber schon? Warum ist das Ein-Euro-Ticket-Ticket freitags nur bis 12 Uhr gültig, während die S-Bahn (zu ihren Konditionen) die Fahrradmitnahme freitags auch von 16 bis 18 Uhr erlaubt? Warum gilt es (wie bei der S-Bahn) nicht wenigstens in den Schulferien? Kurz, das neue Ticket ist unlogisch, nicht mit den Verbünden und Verkehrsunternehmen abgestimmt und für Normalbürger kaum zu durchschauen. Kaum zu glauben: Der so oft gescholtene Bund hat es fertiggebracht, ein stimmiges 49-Euro-Deutschlandticket vorzulegen. Bayern scheitert schon an einem Fahrrad-Ticket!

Nur zur Erinnerung: Das Ein-Euro-Fahrradticket war eine Idee von Ministerpräsident Markus Söder, um in einem Wahlkampfjahr angesichts eines drohenden Volksbegehrens für besseren Radverkehr nicht gänzlich mit leeren Händen dazustehen. Nun, das Volksbegehren wurde vom Verfassungsgericht untersagt, die Landtagswahl ist gewonnen, da erlahmt wohl das Interesse, einstige Versprechen auch umzusetzen. Das sagt viel aus über das wahre Interesse an Bahn und Rad. Der bayerische Verkehrsminister muss hier leider nachsitzen. Er hat ja Verbesserungen in Aussicht gestellt. Sie sollten schnell kommen!

Dirk.Walter@ovb.net

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