Telefonische Krankschreibung

Die Vorteile überwiegen

von Redaktion

VON SEBASTIAN HORSCH

Alles schnieft. Nicht nur in der S-Bahn oder im Büro sind die Viren im Tiefflug unterwegs, sondern auch in den Arztpraxen. Denn dort muss ja derzeit jeder hin, den eine Erkältung oder Schlimmeres so erwischt hat, dass er nicht zur Arbeit gehen kann. Dabei geht es besser.

Wie, das hat die Pandemie gezeigt. Die telefonische Krankschreibung machte es nicht nur den Erkrankten einfacher, sie entlastete vor allem die Praxen. Die stöhnen auch jetzt gerade wieder unter dem hohen Patientenaufkommen. Dabei hat die Grippewelle noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen. Klar, es gibt auch Risiken. Wenn ein Patient seinen Zustand am Telefon völlig falsch einschätzt, kann es gefährlich werden. Doch das dürfte wohl eher die Ausnahme sein. Und die Sorge, dass der gelbe Schein per Telefon zum Blaumachen animiert, scheint wenig begründet. Wer das wirklich will, kann seinen Arzt auch persönlich anlügen.

Weil die Vorteile der Telefon-Krankschreibung überwiegen, ist es klug, dass der zuständige Bundesausschuss sie nun wohl ab 7. Dezember wieder in Kraft setzen will. Der Winter wird mit übervollen Kinderkliniken und Arzneimittel-Engpässen auch so schon hart genug.

Sebastian.Horsch@ovb.net

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