Amberg – In einer nachdenklichen und zugleich emotionalen Debatte hat die Landessynode am Mittwoch in Amberg über den Umgang mit queeren Menschen in der evangelischen Kirche gesprochen. Dabei kündigte Landeskirchen-Personalchef Stefan Reimers an, den „Magnus Consenus“ auf der höheren Ebene „zunächst auszusetzen“. Das heißt: In Stellenbesetzungsgesprächen wird die Homosexualität von Pfarrpersonen von den Regionalbischöfen nicht mehr thematisiert. Dazu gehört auch die Frage, ob sie mit Partner im Pfarrhaus leben wollen. Kirchenvorstände sowie Dekaninnen und Dekane können das Thema weiter ansprechen.
Die Synode hatte sich am Mittwoch mit mehreren Eingaben und Anträgen zum Thema Umgang mit queeren Menschen zu beschäftigen. Die Evangelische Jugend in Bayern forderte beispielsweise eine Trauung für alle Menschen – bisher ist in der bayerischen Landeskirche nur eine Segnung homosexueller Paare möglich. Die Synode stimmte schließlich dafür, die Situation queer lebender Menschen „innerhalb und außerhalb“ der Landeskirche „stärker in den Blick zu nehmen und wahrzunehmen, wo sie unter Diskriminierung litten und leiden“.